Manche seiner Kollegen tippen eher auf die oben genannte chronisch-aktinische Dermatitis, die mit starken Lichtschutzmitteln und Kortison behandelt wird. Auch Duftstoffe wie Moschus und Berloque (früher in Kölnisch Wasser und in Erfrischungstüchern enthalten) können dem Körper einen scharfen "Sonnenbrand" einhandeln.Körpereigene Stoffe wie die Porphyrine - Bausteine des roten Blutfarbstoffs - können gemeinsam mit Sonnenlicht in der Haut ebenfalls zu heftigen Reaktionen führen. "Einer Patientin konnten wir es innerhalb von drei Tagen ermöglichen, wieder in die Sonne zu gehen", beschreibt Abeck den Erfolg der so genannten UVA-Rush-Hardening-Therapie.Ob diese Krankheit wirklich auf Hannelore Kohl zutraf, kann Abeck nicht sicher sagen. Die Allergie kann sich schließlich verselbstständigen, so dass Licht allein als Auslöser genügt.
Sein Ableben löste weltweites Entsetzen aus. Auch Medikamente wie bestimmte Psychopharmaka oder Lipidsenker können eine solche Allergie auslösen. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/103509167 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte. Vor der Sonne verstecken muss er sich nicht.Eine ganz andere Ursache hat die sehr seltene Mallorca-Akne. Es dauert Wochen, bis das Hautleiden sich zurückgebildet hat.Bestimmte Substanzen können gemeinsam mit Sonnenlicht die Haut reizen (Phototoxizität) oder aber gemeinsam mit der UV-Strahlung der Sonne eine echte, allerdings seltene allergische Reaktion in Gang bringen (Photoallergie). Auch eine Porphyrie wäre möglich, eine angeborene oder erworbene Stoffwechselstörung, die zu einer starken Lichtempfindlichkeit führen kann. "Ich verbrenne von innen", soll Hannelore Kohl gesagt haben. Deutschland trauert: Heute wurde bekannt, dass der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Hannelore Kohl: Wenn die Sonne krank macht.
Mit ihr war Kohl in zweiter Ehe verheiratet. Zwar kann eine Penicillin-Allergie sich auch an der Haut manifestieren und im Extremfall tödlich sein, doch diese körperlichen Reaktionen haben mit zusätzlicher Einwirkung von Sonnenlicht nichts zu tun.Menschen mit chronischer Lichtempfindlichkeit sind durch ein stark juckendes, mitunter quälendes Ekzem an den lichtbeschienen Körperarealen stark beeinträchtigt. … Hannelore Kohl gehörte offenbar zu den seltenen Opfern einer chronischen, also ständig vorhandenen hohen Lichtempfindlichkeit der Haut.
Man nimmt an, dass die Hautentzündung in diesen Fällen auch ohne den ursprünglich krankmachenden Stoff weiter existiert und Licht allein ausreicht, um das Leiden fortbestehen zu lassen.Allerdings gilt Penicillin, gegen das Hannelore Kohl allergisch war und das sie als möglichen Auslöser ihrer chronischen "Lichtallergie" angesehen hat, nach heutiger Lehrmeinung in diesem Fall nicht als Verdächtiger. Auch eine ganze Reihe von Medikamenten, die sich in der Haut anreichern, können "giftig" werden. Hannelore Kohl soll an einer seltenen und besonders schweren Form von "Lichtallergie" gelitten haben.
Die Patienten werden mit einer geringen Dosis bestrahlt, so dass der Körper sich allmählich an das Licht gewöhnt. Der Kontakt der Haut mit UV-Strahlen und Licht im sichtbaren Bereich führen zu den juckenden Ausschlägen. Lange bekannt ist, dass Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline "phototoxisch" wirken können.Hannelore Kohl gehörte offenbar zu den seltenen Opfern einer chronischen, also ständig vorhandenen hohen Lichtempfindlichkeit der Haut. Wegen der bei chronischer Belastung drohenden Hautkrebsgefahr warnen Dermatologen seit Jahren davor, sich zu lange in die Sonne zu legen oder im Solarium sich zu starker UV-Strahlung auszusetzen.Ziemlich häufig ist die "polymorphe Lichtdermatose": Urlauber, die es aus unseren kühl-regnerischen Breiten ins sonnige Ägypten zieht, bekommen plötzlich an den sonnenbeschienenen Stellen juckende Rötungen, Bläschen oder kleine Hautknötchen. "Um eine polymorphe Lichtdermatose - eine Sonnenlichtunverträglichkeit, die in der Bevölkerung relativ häufig verbreitet ist und gerne als Lichtallergie bezeichnet wird - handelte es sich sicherlich nicht", betont Professor Thomas Schwarz von der Universitätshautklinik Münster. Dagegen will Schwarz nicht völlig ausschließen, dass Hannelore Kohl von einer extrem seltenen Form betroffen war. Juli 2001 nimmt sich Hannelore Kohl das Leben. "Er hat mir sozusagen meine Hochzeitsnacht verdorben", erzählt sie. Am 5. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Welche Bedeutung hat Licht für Hautleiden? D ie Krankheit von Hannelore Kohl ist ein Rätsel, weil sie anscheinend nicht therapierbar war", sagt Professor Dietrich Abeck vom Münchner Universitätsklinikum rechts der Isar. "Phototoxisch" kann der Körper zum Beispiel auf Wiesengräser in Verbindung mit Sonnenlicht reagieren - dann ist genau an den Stellen, an denen der Betroffene im Gras lag, die Haut gerötet, geschwollen oder mit Bläschen übersät. Dazu die Krankheit. Woher dieses Leiden rührt, ist meist nicht bekannt. Juni in seinem Haus in Ludwigshafen. Dass die lebensspendende Sonne auch schaden kann, hat wohl jeder schon einmal an der eigenen Haut durch eine meist unkomplizierte Gesundheitsstörung erfahren - dem Sonnenbrand.
"Aber gerade Penizillin gilt weder als phototoxische noch als photoallergische Substanz", widerspricht Abeck Berichten, die dieses Antibiotikum als Ursache für Hannelore Kohls Leiden bezeichnen.
Die Haut ist rot, an einigen Stellen verdickt, gefurcht und kann sich schuppen. Allerdings trifft diese Erkrankung vor allem ältere Männer - "Frau Kohl passt nicht so ganz ins Bild", so Abeck, was auch sein Kollege Professor Hans Meffert von der Berliner Charité bestätigt.Für die Lichturtikaria, die Abeck im Fall von Hannelore Kohl am ehesten in Betracht zieht, sind die Auslöser nicht bekannt.
Bonn - Für jüngere Zeitgenossinnen war Hannelore Kohl (1933-2001) eine verwirrende Frau. Hannelore Kohl war bis zuletzt seine Frau. "Heilen lässt sie sich nicht, aber behandeln: mit einer Toleranztherapie."